Draußen ist es kalt, das neue Jahr hat begonnen, in der Luft hängen nur noch wehmütige Duftreste gebrannter Mandeln und brutzelnder Raclettepfännchen und man fragt sich mit klammen Fingern, was man jetzt in dieser wunderbaren Zeit in Trier unternehmen kann. Für alle, die das wissen wollen – und natürlich auch für alle anderen – , haben wir hier acht Tipps für die Winterzeit in Trier zusammengestellt.
1. Von wegen staubtrocken – Mit Kindern ins Museum
Manchmal sind Kinder ein idealer Vorwand. Um den schönsten Pokémon-Luftballon auf dem Jahrmarkt auszusuchen, die neueste Disney-Verfilmung im Kino zu sehen oder auch, um endlich mal wieder ins Museum zu gehen. Für Familien wird da im Januar und Februar so einiges geboten: In der ohnehin mehr als familienfreundlichen Weihnachtsausstellung im Stadtmuseum Simeonstift (noch bis 23. Januar), in der vorgelesen, Musik gemacht, gemalt und sich verkleidet werden kann, gibt es ein Familienshooting; durch die Dauerausstellung kommt man mit einem speziellen Kinder-Audioguide oder mit einer Museumsrallye ab sechs oder zwölf Jahren.
Im Rheinischen Landesmuseum gibt es jeden zweiten Samstag im Monat spannende Museumsworkshops; zusätzlich steht der jeweils letzte Sonntag im Monat für exklusive Mitmach-Familienführungen, in denen es zum Beispiel um römisches Parfum, den römischen Karneval oder den Lieblingssport der Römer geht. Mitmachen können Kinder ab sechs Jahren. Mehr Infos gibt es auf der Seite des Rheinischen Landesmuseums.
Ihr braucht gar keinen Vorwand? Dann schnell bis Punkt 4 weiterlesen!
2. Raus in den Wald – Den Kopf frei kriegen
Wer dem vorweihnachtlichen Stadttrubel entfliehen möchte, dem sei ein Ausflug zum Weißhauswald ans Herz gelegt. Im großen Wildgehege kann man Wildschweine, Wildschafe, Wollschweine und viele weitere Tiere beobachten und anschließend eine erholsame Spazierrunde auf einer der ausgeschilderten Wander- und Walkingstrecken machen. So kriegt man den Kopf frei, um die Winterzeit und ihre Freuden richtig genießen zu können.
Abschließend kann man dann noch in der Villa Weißhaus etwas leckeres essen oder trinken.
3. Die letzte Schlacht um Rom – Erlebnisshow in der Pauluskirche
Wen es draußen ungemütlich ist, dann ist die Erlebnisshow „Die letzte Schlacht um Rom“ genau das richtige. In der ehemaligen St. Paulus-Kirche könnt ihr in historischem Ambiente Geschichte in einem Mix aus Kino-Effekten, aufwändigen Animationen antiker Schauplätze und mitreißendem Live-Acting erleben. Wer also eine Pause vom Geschenke-Shopping und dem hektischen Weihnachtstreiben braucht, kann hier abtauchen und sehen, wie Geschichte lebendig wird.
4. Bei guter Führung ganz viel Spaß – Das Erwachsenenprogramm in den Trierer Museen
Was im ersten Moment ein wenig anzüglich klingt, ist in Wahrheit ganz unverfänglich: Mit „Erwachsenenprogramm“ meinen wir nämlich einfach diejenigen Führungsangebote, die sich an etwas Museumsbesucher richten, die dem Kindesalter entwachsen sind, aber dennoch eine gehörige Portion Unterhaltung möchten. Und da muss man in den Trierer Museen nicht lange suchen: Im Rheinischen Landesmuseum beispielsweise geht es jeden 2. Sonntag im Monat bei einem geführten Rundgang zu den berühmten Neumagener Grabdenkmälern, zu herausragenden Mosaiken und zu Kostbarkeiten aus der ehemaligen Kaiserresidenz Trier. Das Stadtmuseum Simeonstift beschäftigt sich mit Diamanten und Stoffschätzen, mit Gemälden Trierer Maler und sagenhaften Gründungsvätern unserer Stadt. Und natürlich sind auch das Museum am Dom, die Schatzkammer im Stadtarchiv und das Museum Karl-Marx-Haus immer eine Reise wert – insbesondere an verregneten und nasskalten Wochenenden. (Bitte beachtet die geltenden Hygieneschutzverordnungen, die ihr auf den Seiten der jeweiligen Museen finden könnt.)
5. Soulfood – Zuhause gemeinsam kochen
Es soll ja Menschen geben, die der Weihnachtszeit nichts abgewinnen können und es sich am liebsten drinnen gemütlich machen, wenn es draußen kalt ist und früh dunkel wird. Denen empfehle ich das heimische Wohlfühlgericht „Döppelabbes“. Das Rezept für das Kartoffelgericht findet ihr bei uns im Blog. Lasst es euch schmecken und macht es euch gemütlich.
6. Rundgang mit dem Nachtwächter – Die dunkle Stadt entdecken
Nach Einbruch der Dunkelheit sind die Straßen der Trierer Innenstadt im Licht der Winterbeleuchtung besonders schön. Auf einer Tour mit dem Trierer Nachtwächter sieht man die Straßen jedoch in einem anderen Licht, schließlich war es Anfang des 19. Jahrhunderts im Winter weit weniger romantisch als heutzutage. Der Nachwächter nimmt einen mit in die Tiefen der damaligen Zeit, weiß er doch manche Insidergeschichte, historische Anekdote und lästerlichen Witz zu erzählen.
7. Trinken mit Sti(e)l – Auf eine Weinprobe in den ältesten Weinkeller Deutschlands
Auch wenn die Zeit des dampfenden Glühweins weitgehend vorbei ist, lohnt sich doch eine Probe des gekühlten Rebensaftes immer. Vor allem, wenn man dabei im ältesten Weinkeller Deutschlands sitzt, der auf die 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts zurück geht. Und anders als im kühlen Kellerraum daheim, herrscht dort unten immer eine gleichbleibende Atmosphäre, die das Frösteln kaum zulässt. Wenn dann noch die nachweislich köstlichen Tropfen der Vereinigten Hospitien dazu kommen, steht einem erfolgreichen Start in den (Mit-)tag nichts mehr entgegen – die „Kellerentdeckerführung“ startet nämlich immer mittwochs und freitags um 11 Uhr. Hier geht es zu den Tickets.
8. Auf den Spuren der jüdischen Geschichte – ganz individuell und bei jedem Wetter
Mit der Web-App „Jüdisches Leben Trier“ könnt ihr euch auch im Winter auf Spurensuche nach der Historie der Glaubensgemeinschaft in Deutschlands ältester Stadt begeben. Anhand der App könnt ihr dabei selbst entscheiden, welche Orte ihr entdecken und wie lange ihr unterwegs sein wollt. Und sollte euren Plänen doch Regen oder Schnee in die Quere kommen, könnt ihr anhand von Fotos und 360°-Aufnahmen sowohl die App als auch die jüdische Geschichte der Stadt Trier von zu Hause kennenlernen.