Stadtgeschichte und WelterbeTrier mit Kindern

Römisches Erbe für die Zukunft

Römisches Erbe für die Zukunft

UNESCO-Junior Scouts erzählen Triers Geschichte neu

Alexa, Emily, Lotta und Luzia sind nicht nur Schülerinnen der siebten Klasse am Auguste-Viktoria-Gymnasium – sie teilen auch eine große Begeisterung: Triers römisches Erbe. Gemeinsam engagieren sie sich als UNESCO-Junior Scouts, um zu Welterbe-Expertinnen zu werden und die Bauwerke künftig gerade jüngeren Generationen zugänglich zu machen. Schon jetzt bereiten sie sich im Rahmen einer schulischen Arbeitsgemeinschaft, den UNESCO-Scouts, darauf vor, bald eigenständige Führungen durch Triers Welterbestätten anzubieten. Noch überlassen sie diese Aufgabe den Scouts der Oberstufe, doch schon jetzt haben sie mit Hör-Stationen ein eigenes Format entwickelt: Spannend und sorgsam recherchiert eignen sich die online abrufbaren Audiobeiträge für jeden, der tiefer in Triers Geschichte eintauchen möchte.

 

Mit Unterstützung ihrer Lehrerinnen Birgit Eiffler und Michaela Reh sowie der Museumspädagogin Verena Schneider vom Rheinischen Landesmuseum haben die Junior Scouts einen frei zugänglichen digitalen Audiowalk ins Leben gerufen. In kurzen Beiträgen, die sowohl unterwegs als auch von zuhause aus angehört werden können, stellen sie vier der bedeutendsten Weltkulturerbestätten Triers vor: die Porta Nigra, den Dom und die Liebfrauenkirche, die Konstantinbasilika und die Kaiserthermen.

„Unsere Schule ist eine UNESCO-Projektschule, und ein wichtiger Bestandteil der UNESCO-Arbeit ist der Erhalt des Welterbes“, erklärt Birgit Eiffler. „Das ist ein Thema, das alle unsere Schülerinnen und Schüler verbindet. Umso schöner ist es, dass in der AG SchülerInnen aus verschiedenen Jahrgangsstufen zusammenarbeiten. Es macht Freude zu sehen, wie engagiert unsere Juniors bereits jetzt sind – und noch schöner, dass sie auch in Zukunft dabei bleiben möchten.“

 

Für ihr aktuelles Projekt hat sich jede der Schülerinnen ein Bauwerk ausgesucht, zu dem sie einen Text verfasst und selbst eingesprochen hat. Lotta entschied sich für die Basilika und freut sich besonders darauf, später größere Gruppen zu führen: „Ich finde es wichtig, dass auch jüngere Kinder verstehen, was es mit den römischen Bauwerken in Trier auf sich hat.“ Alexa hingegen wählte die Kaiserthermen als ihr Lieblingsbauwerk: „Ich möchte in Zukunft auf jeden Fall in der AG weitermachen und anderen zeigen, was es in unserer Stadt alles zu entdecken gibt.“

Die Schülerinnen lernen dabei nicht nur über die Bauwerke selbst, sondern auch, wie weit ihre Geschichte zurückreicht. „Mein Lieblingsbauwerk ist der Dom“, sagt Luzia. „Ich war erstaunt, dass er aus so vielen verschiedenen Teilen besteht, die zu unterschiedlichen Zeiten gebaut wurden. Es gibt viele interessante Ecken zu entdecken!“

 

Zusammen mit den Junior Scouts, die Führungen noch nicht eigenständig leiten, begleiteten wir zwei Führungen für die neuen fünften Klassen des Gymnasiums, die von Oberstufenschülerinnen durchgeführt werden. Lebhaft erfuhren die Schülerinnen und Schüler dabei, wie Sklaven früher schwere Wasserkrüge durch die unterirdischen Gänge trugen, um die Thermen zu beheizen – und probierten selbst aus, wie anstrengend es gewesen sein muss, in gebückter Haltung diese Gänge zu durchlaufen.

Neben den Live-Touren der älteren Scouts bieten die digitalen Audiowalks der Juniors eine kurzweilige Möglichkeit, das Welterbe auf eigene Faust zu erkunden. Alexa erzählt: „Jede von uns hat sich ein Bauwerk ausgesucht, Texte dazu geschrieben und sie aufgenommen. Danach haben wir Fotos gemacht, die zu den Audioaufnahmen passen. Die Tour kann jeder machen – sie ist für alle Altersklassen geeignet.“

Die Begeisterung der Junior Scouts für Triers Welterbe ist ansteckend, und alle vier Schülerinnen freuen sich darauf, in einigen Jahren eigenständig Führungen anzubieten und das römische Erbe damit auch für die nächste Generation neu erlebbar zu machen.

UNESCO-Junior Scouts erzählen Triers Geschichte neu

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Ursprünglich aus Trier, konnte ich mich während mehrerer Jahre Abwesenheit und Stationen im In- und Ausland davon überzeugen, dass es sich in der Heimat doch sehr gut leben lässt. Zum Bleiben haben mich, neben dem Riesling, u. a. auch die regionalen Wandermöglichkeiten, vor allem in Eifel und Luxemburger Schweiz, sowie die geniale Nähe zu Frankreich bewegt.

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