Heute in TrierTrier im Herbst

10 Tipps für die Trierer Unterwelten

10 Tipps für die Trierer Unterwelten

Wenn sich der städtische Trubel im Herbst wieder unter die Erde verlagert, kann das nur eines bedeuten: Das Trierer Unterwelten-Festival startet. Damit die Führung durch die Ausgrabungsstätten nicht zu gruselig wird oder die Füße am Ende des Besuchs der „Langen Nacht“ nicht weh tun, gilt: gut vorbereiten! Wir haben zehn Tipps zusammengestellt, sodass eure Reise in die Trierer Unterwelten zum Erfolg wird.

1. Zieht euch warm an!

Ein Schaudern darf euch über den Rücken laufen, wenn Geister, Vampire und qualvolle Kidnapperinnen ihr Unwesen treiben. Ihr dürft frösteln, wenn bislang kaum bekannte und noch weniger besichtigte Keller ihre Türen öffnen, wenn euch Spinnweben durchs Gesichts streifen oder eure Schritte über den Steinfußboden hallen. Aber kalt? Nein, kalt sollte euch tunlichst nicht werden. Denn was nutzt der wohltuendste Grusel, wenn man sich bibbernd unter die Wolldecke der heimischen Wohnzimmercoach wünscht? Deshalb greift zum guten alten Zwiebellook, holt die dicke Daunenjacke oder die Multifunktionsjacke aus dem Schrank, von der ich euch schon beim Kauf gefragt habt, ob ihr hier gerade eine nützliche Investition tätigt oder euch einfach nur vom Verkäufer nach allen Regeln der Kunst ein Bedürfnis aufschwatzen lasst. Nunmehr wird die Frage beantwortet: ersteres!

Menschen bei einer Führung durch eine Ausgrabungsstätte bei den Trierer Unterwelten
Erkundungstouren durch die Unterwelten führen nicht nur durch wohlig-warme Orte. Die richtige Kleidung zählt also. ©Victor Beusch

2. Werdet zum glühenden Verfechter des Kaltgetränks!

Wo wir gerade beim Frösteln sind: Die beste Jacke alleine reicht nicht. Wir sind uns zwar sicher, dass euch die Veranstaltungen der Unterwelten nicht kalt lassen werden, aber trotzdem wärmt ein schönes Glas eures Lieblingsgetränks perfekt von innen. Übrigens auch, wenn es kalt ist. Möglich ist das in unserem Festivalprogramm zum Beispiel in den Programmpunkten „Führung und Verkostung“ oder in der „Langen Nacht der Unterwelten“ am 12. November in einem unserer vier „Offenen Keller“. Wobei Vor- oder Nachglühen ja eigentlich immer möglich sind.

Führung mit Bier bei den Trierer Unterwelten
Mit der richtigen Vorbereitung bleibt man auch von innen warm… ©Victor Beusch

3. Seid bereit für das Unbekannte!

Wir haben lange darüber nachgedacht, ob wir euch diesen Wortwitz zumuten. Aber es muss sein, der Überleitung wegen. Also: Hätte Steven Spielberg gewusst, dass es an der Mosel so viele Echte Trierer gibt – er hätte seinen Hollywoodklassiker „E.T.“ bestimmt hier gedreht. Und weil wir so viel Erfahrung damit haben, mit außerirdisch großer Freude neue, unbekannte Welten zu erforschen, sind die Unterwelten natürlich wie geschaffen für uns. In diesem Jahr öffnen dabei neue Orte ihre verschlossenen Türen, die im letzten Jahr noch nicht dabei waren, zum Beispiel die Friedrich-Spee-Gruft, die Bernard-Massard-Sektkellerei, das Haus Fetzenreich oder das Martinskloster. Aber Vorsicht: An fast allen diesen Orten gibt es kein Handynetz. Ihr könnt also nicht nach Hause telefonieren.

Blick durch die Tür zur Schatzkammer der Bischöflichen Weingüter Trier
Ungeahnte Schätze finden sich manchmal an den verborgenen Orten. ©Sandra Fehr

4. Geht auf das Licht zu!

Kaum jemand spricht darüber, doch das Tabu muss gebrochen werden: Keller, Krypten, Grabungen und Grüfte sind im Alltag immer wieder mit großen Vorbehalten konfrontiert. Sie gelten als lichtscheu, zwielichtig,, manche würden sogar sagen: als unterbelichtet. Zeit, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen und etwas für die souterraine Inklusion zu tun. Deshalb rücken die Unterwelten einige Orte in ein neues Licht, zum Beispiel durch DJ-unterstützte Tanztheater-Lichtkunst, durch filmisches Gruselflackern, durch illuminierte Schauderhörspiele oder durch eine emotionale Licht- und Tango-Mystik. Und da wir euch wortspieltechnisch schon bei Punkt 3 strapaziert haben, lassen wir jetzt sämtlichen Lichtmetaphern außen vor. Lichtig gut, oder?

Lichtkunst mit Lady Lightflow bei den Trierer Unterwelten
Beinahe magisch wirkt das gekonnte Spiel mit Licht und Schatten, wie Lady Lightflow hier beweist. ©Jessica Mans

5. Besiegt eure Ängste!

Manche sagen, das Gruseln und Schaudern Kinder zu sehr belasten würde. Andere sagen, es sei hilfreich, klar festhalten zu können, wo Traumata des Erwachsenenlebens einmal hergekommen sind. Wir sagen: Um die eigenen Ängste besiegen zu können, braucht es manchmal monstermäßige Unterstützung. Und damit sind wir nicht allein: Auch der Frosch Kultur e.V. würde uns da zustimmen. Er bringt mit Zoran Drvenkars Stück „Du hast doch keine Angst, oder?“ nicht nur eine tolle Geschichte über echte Freunde und innere Stärke in die Fahrradgarage, sondern hilft im „Monster-Workshop“ in der Tufa auch Kindern bis 12 Jahren dabei, ihre Ängste und Phantasien durch Tanz, Pantomime und ganz viel Farbe sichtbar zu machen (Anmeldung unter monika.wender@gmail.com). Und schließlich gibt es bei den Unterwelten ja auch ganz und gar nichtgruselige Themen, zum Beispiel das Bildtheater „Baden wie die Römer“ in den Viehmarktthermen (Anmeldung unter 0651/9774-0).

Plakat einer Veranstaltung des Kinderprogramms der Trierer Unterwelten
Unterwelten-Fans im Kindesalter können bei Veranstaltungen wie „Du hast doch keine Angst, oder?“ in neue Welten eintauchen. ©Katharina Kling

6. Denkt an eure Füße!

Schuhe mit aufreibenden Kanten oder rutschige Sohlen sollte bei der Langen Nacht der Unterwelten besser im Schrank bleiben, auch wenn es sich um eure allerschönste Fußbekleidung handelt. Hier gilt: Je bequemer, desto besser. Spätestens wenn ihr von Tunneln zu Ausgrabungsstätten zu Weinkellern wandert, wird deutlich, dass die inneren Werte zählen. Damit ihr die teilweise mehr als zweistündigen Touren voll auskosten könnt, ist Komfort das A und O. So muss die Lange Nacht auch nicht schmerzbedingt kürzer ausfallen.

Wetterfest gekleidete Menschen bei einer Führung der Trierer Unterwelten
Insbesondere für Führungen oder für die Routen der langen Nacht ist bequemes Schuhwerk absolut empfehlenswert. ©Victor Beusch

7. Vergesst euren Bad Hair Day!

Auch frisurentechnisch gibt es bei der Langen Nacht der Unterwelten etwas zu beachten: In der Alten Weinbaudomäne unter der Sichelstr./Deworastr. muss nämlich ein Bauhelm getragen werden. Der verdeckt sowohl gut gestylte als auch verstrubbelte Frisuren. Falls ihr also am 12. November zufällig einen Bad-Hair-Day haben solltet, ist für euch gesorgt. Allen anderen empfehlen wir, nicht zu viel Zeit für das Frisieren aufzuwenden oder auf das gute alte Haarspray zu setzen. Sollte nichts davon eine Option sein, könnt ihr immer noch Route 7 außer Acht lassen und eine der 10 anderen Routen buchen.

Gruppe mit Schutzhelmen im Keller bei den Trierer Unterwelten
Ein Bauhelm schützt nicht nur an geheimnisvollen Orten, sondern verdeckt auch die Sturmfrisur. ©Victor Beusch

8. Nervennahrung nicht vergessen!

Was war das für ein kühler Hauch, woher kommt dieses Knacken und hat dort in der Dunkelheit nicht etwas aufgeleuchtet…? Die Trierer Unterwelten sind mit Veranstaltungen wie dem Schauspiel „Misery“ der Spontat e.V. oder der Lesung „Vampire und Hexen unter uns!“ von Sandra Baumgärtner ganz schön gruselig. Da gilt es, die Nerven zu beruhigen. Wir empfehlen, dafür ein paar Snacks in die Tasche zu stecken. Mit etwas Schokolade oder ein paar Crackern lässt sich das Unheimliche einfach wegsnacken und die Nerven beruhigen sich wieder.

Das Theaterstück Misery bei den Trierer Unterwelten
Theater mit Gruselfaktor – bei „Misery“ des sponTat e.V. sind starke Nerven gefragt. © Stephan Vanecek

9. Schnell sein beim Ticketkauf!

Zugegeben: Vor dem Computer kampieren wie bei großen Rockfestivals müsst ihr nicht, um ein Ticket für die Trierer Unterwelten zu ergattern. Dennoch gilt: Schnell sein lohnt sich. Auch in diesem Jahr waren schon nach weniger als 10 Minuten die ersten Veranstaltungen ausverkauft. Wenn ihr also einen Unterwelten-Besuch plant und euch eine (oder auch mehrere) der Veranstaltungen anlachen, solltet ihr schnell zur Maus oder zum Telefonhörer greifen und euch ein Ticket sichern.

Hier könnt ihr euch Tickets für viele der Veranstaltungen sichern.

Eine Gruppe bei einem Vortrag bei den Trierer Unterwelten
Die Veranstaltungen sind oftmals sehr begehrt. Beim Ticketkauf sollte also nicht zu lange gezögert werden. ©Victor Beusch

10. Nehmt eure Freunde mit!

Natürlich lohnt es sich auch allein in die Unterwelten hinabzusteigen. Manchmal macht es aber einfach mehr Spaß mit anderen zusammen. Das Beste ist: Bei insgesamt 23 Veranstaltungstagen findet sich bestimmt auch ein passender gemeinsamer Termin. Egal, ob ihr eure Freundinnen und Freunde mit Wein, Theater, Tanz, Führungen oder im Zweifelsfall mit den mitgebrachten Snacks (siehe Tipp Nr. 8) in die Unterwelten lockt, es wird mit Sicherheit ein schönes gemeinsames Erlebnis. Außerdem: Bei Grusel-Momenten hilft es definitiv, sich an der Hand eines Freundes oder einer Freundin festzuhalten.

Gruppe mit Bier bei den Trierer Unterwelten
Geteiltes Gruseln ist halbes Gruseln. Außerdem macht der gemeinsame Veranstaltungsbesuch einfach mehr Spaß. ©Victor Beusch

Die Trierer Unterwelten im Überblick:

Die 2. Trierer Unterwelten finden vom 28. Oktober bis zum 19. November 2022 statt und führen Besucherinnen und Besucher in unbekannte Welten:

  • Keller und Katakomben, Tunnel und Souterrains, Grabungen, Garagen und Grüfte dienen als Veranstaltungsorte.
  • Es gibt 113 Veranstaltungstermine mit Ausstellungen und Theater, Musik und Kulinarik, Führungen und Vorträgen.
  • 25 Kooperationspartner und -partnerinnen bieten ein Programm in 22 ober- und unterirdischen Locations.
  • Bei der Langen Nacht der Unterwelten am 12. November werden 11 Routen geboten, welche exklusive Veranstaltungen an jeweils drei Orten miteinander verbinden.

Das gesamte Programm sowie 360° Ansichten ausgewählter Stätten findet ihr hier.

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