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Sagen, Legenden und Märchen aus Trier

Sagen, Legenden und Märchen aus Trier

Trier ist nicht nur für seine beeindruckenden antiken Bauwerke und seine reiche Geschichte bekannt, sondern auch für die vielen Mythen und Sagen, die in der Region über die Jahrhunderte weitergegeben wurden. Heute nehmen wir euch mit auf eine kleine Reise in die mystische Welt der Heinzemännchen – winzige, geheimnisvolle Wesen, die einst das Moseltal bewohnten und deren Geschichten bis heute lebendig sind.

Das einsame Heinzemännchen

 

Lange bevor die Stadt Trier gegründet wurde, lebten im Moseltal ganz besondere Zwerge. Sie hießen Heinzemännchen oder Wichterchen. Es gibt unzählige Geschichten über sie, und manch einer glaubt, sie verstecken sich noch heute zwischen den Bergen. Diese kleinen Wesen waren nicht größer als eine Hand und konnten in jede Ritze schlüpfen. Besonders gern wohnten sie in der Nähe von Quellen und Bächen, aber auch in den schmalen Nischen der Felsen.
 
Doch nicht alle Heinzemännchen waren freundlich. Im Sirzenicher Wald lebte ein Wicht, der berüchtigt war für sein böses Wesen. Er versteckte sich tagsüber und kam nur bei Dunkelheit heraus. Er hatte keine Freude an der Gesellschaft der Menschen und erschreckte vor allem Kinder, die sich in den Wald verirrt hatten. So auch an einem Abend, als er ein kleines Mädchen traf, das allein durch den Wald ging.
 
„Was treibst du hier in meinem Wald? Was hast du hier zu suchen? Mach dich davon, sonst lernst du mich kennen!“, dachte der Wicht und polterte auf das Mädchen los.
 
„Lieber guter Heinzemann, schau mich nicht so böse an! Ich tue dir nichts und bin ganz brav. Ich will nur ein paar Beeren suchen und dann ganz schnell zurück nach Hause. Schau, mein Korb ist fast voll. Möchtest du einmal kosten?“, bat das Mädchen.
 
Das gute Kind reichte dem Wicht eine saftige, rote Erdbeere, und zu seiner Überraschung gefiel dem Wicht die Geste. Da beschloss er, das Mädchen mit Gold und Silber zu beschenken. Doch das war nur der Anfang einer Geschichte, die eine unerwartete Wendung nahm…

Entdecker-Tipp

Wollt ihr auch einmal auf den Wegen des kleinen Volkes und der einsamen Heinzemännchen wandern?

Dann besucht doch den Sirzenischer Wald und macht eine Wanderung zum Wasserfall. Dort seht ihr auch die vielen Felsspalten, in denen die Wichtel wohnen. Mit etwas Glück könnt ihr sie vielleicht sogar im Wasserfall planschen sehen.

Mehr Geschichten aus Trier

Hat euch diese Geschichte aus der Welt der Heinzemännchen gefallen? Wenn ihr noch mehr spannende Sagen und Märchen aus Trier entdecken möchtet, schaut in unserem Online-Shop vorbei oder besucht uns in der Tourist-Information. Dort könnt ihr das „Trierer Märchenbuch“ erwerben und in die spannenden Erzählungen eintauchen, die die Geschichte dieser außergewöhnlichen Stadt prägen.

                                 Illustration: Mira Lob (in: „Das Trierer Märchenbuch“, Marzellen Verlag GmbH 2021)

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Meine größte Leidenschaft ist es, Neues zu lernen - oder es zumindestens zu versuchen. Das funktioniert zwar nicht immer, aber allein beim Versuch, habe ich schon was Neues gelernt.

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